Die Mosaiklandschaft des Oderdeltas, die durch Moore, Flüsse, Auen, Grünland, Buchen- und Kiefernwälder gekennzeichnet ist, beherbergt viele Arten, die in ihrer Vernetzung einen faszinierenden Hotspot der Biodiversität bilden. Arten, die aufgrund der Verfolgung durch den Menschen jahrzehntelang lokal ausgestorben waren, erleben dank der Schutzbemühungen ein großes Comeback.
Biber leben in den Flüssen und stellen ihre ökosystemtechnischen Fähigkeiten zur Verfügung, wodurch sie einen Lebensraum für gefährdete Feuchtgebietsarten schaffen. So beherbergt ein überschwemmtes Waldgebiet die höchste Dichte an Seeadler-Brutpaaren in Europa. Wölfe durchstreifen die Wälder und sorgen für ein Gleichgewicht der Populationen der Pflanzenfresser, die ihrerseits durch Beweidung wesentlich zum Mosaikcharakter der Landschaft beitragen. Elche, Wisente und Luchse aus Polen wandern in den Westen ein und erweitern ihr Verbreitungsgebiet.
Eine gemeinsame Landschaft von Mensch und Tier
Während die oben genannten Arten dank des gesetzlichen Schutzes und/oder des verringerten Jagddrucks auf dem Vormarsch sind, bleibt die Hauptbedrohung bestehen: Die menschliche Infrastruktur führt zu einer Fragmentierung der Lebensräume, die die Ausbreitung der Wildtiere und den genetischen Austausch zwischen den Populationen verhindert. Wir suchen daher nach Möglichkeiten, die menschliche Landnutzung und die Vernetzung der Landschaft miteinander in Einklang zu bringen.
Was wir tun
Säugetier-Monitoring
Im Rahmen des Forschungsprojekts Rewild_DE und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) sammeln wir mit Hilfe von Kamerafallen Informationen über die Zusammensetzung der Säugetiergemeinschaft und die Vorlieben bestimmter Arten, wie z. B. der Wildkatze oder des Elchs. Anhand unserer Kamerafallendaten ermitteln wir Wildtierkorridore und setzen uns für Wildtierquerungen ein, um Hindernisse in der Landschaft für Wildtiere passierbar zu machen.
Unterstützung der Wiederansiedlung von Wildtieren in Polen
Wir arbeiten eng mit der Westpommerschen Naturgesellschaft (ZTP) zusammen, um ihre Arbeit für Wisent, Luchs und Elch zu unterstützen und mehr über Strategien für die Koexistenz von Mensch und Wildtier zu erfahren. So können wir die Rückkehr dieser Arten nach Deutschland vorbereiten.
