Rewilding Oder Delta plädiert für #RestoreNature

Juni 26, 2023

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung über das neue Renaturierungsgesetz war Rewilding Oder Delta Gastgeber eines Besuchs der EU-Abgeordneten Hannah Neumann und Jutta Paulus, um Herausforderungen und bewährte Verfahren im Bereich der Ökosystemrenaturierung vorzustellen.

Fluss Ina – Luftbild
Florian Möllers / Rewilding Oder Delta

Am 22. Juni 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission einen lang erwarteten Vorschlag für ein EU Renaturierungsgesetz. Das Dokument zielt darauf ab, bis 2030 mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen der EU zu renaturieren und bis 2050 alle bedürftigen Ökosysteme wiederherzustellen. Die bevorstehende Abstimmung im Europäischen Parlament am 12. Juli bietet eine Chance für die Regeneration von Lebensräumen und Arten, die durch menschliche Aktivitäten und den Klimawandel geschädigt wurden – was derzeit auf etwa 80 % aller europäischen Lebensräume geschätzt wird. 

Dieser Gesetzesentwurf ist von großer Bedeutung für das Oderdelta und die Oder, die im August 2022 von einem Ökozid betroffen war, der sich über 500 km des Flusses erstreckte und bei dem etwa 360 Tonnen toter Fische geborgen wurden. Die einjährige Umweltkatastrophe ist ein deutliches Beispiel für den sich verschlechternden Zustand der Flüsse, in dem Eutrophierung, Wasserknappheit, Trockenheit und ein Rückgang der Artenvielfalt zu beobachten sind. Es sind rasche und wirksame Gegenmaßnahmen erforderlich, um weitere Schäden zu verhindern bzw. abzumildern und auf die Regeneration der betroffenen Lebensräume hinzuarbeiten. 

Da Rewilding praktische Lösungen für diese Probleme bietet, stellte das Team von Rewilding Oder Delta erfolgreiche Wiederherstellungsmaßnahmen vor und bot Gelegenheit zum Dialog zwischen den Vertretern und der lokalen Bevölkerung.  

Die Europarlamentarierinnen Hannah Neumann und Jutta Paulus während der Exkursion am Fluss Ina
Magdalena Urlich / Rewilding Oder Delta

Während der Exkursion besuchten Hannah Neumann und Jutta Paulus den Fluss Ina in Polen, einen Nebenfluss der Oder. Das ROD Team präsentierte die Ergebnisse des EU-Intrerreg-Programms, bei dem der polnische Verein der Freunde der Ina und Gowienica Flüsse (TPRIiG), dessen Vorsitzender Artur Furdyna auch Vorstand und Gründungsmitglied von Rewilding Oder Delta ist, acht Stein-Kies-Schüttungen im Flussbett errichtet hat. Diese Strukturen ahmen die natürliche Form eines gesunden Flussbetts nach und dienen dazu, die Artenvielfalt, die Selbstreinigung und die Widerstandsfähigkeit des Flusses gegenüber dem Klimawandel zu verbessern. Diese Herangehensweise hat sich als erfolgreich erwiesen und wird derzeit von Rewilding Oder Delta mit Unterstützung der Baltic Sea Conservation Foundation um drei weitere Kiesbetten erweitert. 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Besuchs war eine Diskussionsrunde mit lokalen Unternehmern und Interessenvertretern, die über die Herausforderungen berichteten, mit denen sie aufgrund der anhaltenden Verschmutzung konfrontiert sind. Die Teilnehmer betonten das enorme Naturkapital des Gebiets, das neue wirtschaftliche Möglichkeiten verspricht, jedoch ständig durch weitere Umweltbelastungen bedroht ist. Die Diskussionen bestätigten, dass eine gesunde Natur eine Bereicherung für die Lebensqualität in ländlichen Gebieten darstellt und dass die Wiederherstellung der Natur ein Antrieb für neue Geschäftsmodelle sein kann. Rewilding Oder Delta hofft, dass dieses Treffen und das gebotene Fachwissen zum Erfolg des kommenden Renaturierungsgesetzes auf rechtlicher und praktischer Ebene beitragen werden. 

Weiterführende Informationen

  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.